Gemeinsam gegen Hass und Antisemitismus 

Im Gedenken an die am 9. November 1938 von den Nationalsozialisten verübten Pogrome haben sich am Nachmittag des 10. November 2023 zu Beginn des Sabbat rund 100 Schüler:innen, Eltern, Lehrkräfte, unsere Schulleiterin sowie der Referent der Berliner Senatsverwaltung für Politische Bildung vor der Synagoge in der Joachimsthaler Straße unweit des Kurfürstendamms zu einer Lichterkette versammelt. 

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Das Erinnern an die Gewalt und an das Unrecht, das den in den 1930er und 1940er Jahren verfolgten Menschen in unserem Land zugefügt worden ist, wachzuhalten – es ist die moralische Pflicht von uns allen, die wir Nachgeborene sind, gegenüber denen, die unter der Schreckensherrschaft des nationalsozialistischen Terrors in unaussprechlicher Weise gelitten haben. Viele von ihnen, die mitten in Berlin gelebt haben, haben diese Zeit nicht überlebt. Heute erinnern uns die Stolpersteine vor vielen Berliner Häusern an all die Leben, die auf unmenschliche und barbarische Weise für immer ausgelöscht worden sind. 

In einer Zeit, in der Hass und Antisemitismus in den Straßen Berlins und vieler anderer deutscher Städte in einem erschreckenden Maß wieder zunehmen, wollen wir nicht nur vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte ein Zeichen des Erinnerns setzen, sondern wir wollen vor allem im Hier und Jetzt und Heute unseren jüdischen Mitbürger:innen zeigen, dass wir an ihrer Seite stehen und dass uns ihr Schicksal nicht gleichgültig ist, wenn sie mitten in unserer freiheitlichen Gesellschaft bedroht werden. „Dass nach dem Menschheitsverbrechen der Shoah jüdisches Leben in unserem Land wieder gewachsen ist, das ist ein Wunder. Und dieses Wunder müssen und wollen wir bewahren.“ – so sagte es Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 22. Oktober 2023 in seiner Rede am Brandenburger Tor. Ja, es ist ein Wunder und es ist zugleich auch täglich ein Geschenk! Jüdisches Leben in Berlin und in Deutschland bereichert uns auf so vielfältige Weise – nicht zuletzt ganz unmittelbar an unserer Schule, dem Hildegard-Wegscheider-Gymnasium. In unseren Klassen lernen viele jüdische Schüler:innen gemeinsam mit muslimischen und mit christlichen Schüler:innen, mit Schüler:innen anderer Religionen und Kulturen und mit Schüler:innen ohne religiöses Bekenntnis. Wir wollen es uns nicht vorstellen, um wie viel ärmer unsere Schule wäre, wenn uns dieser interkulturelle und interreligiöse weltoffene Austausch fehlen würde. 

Wir müssen nicht tatenlos zusehen, wenn Menschen mitten in Berlin auf beschämende Weise Hass und Diskriminierung erfahren und wenn sich eine neue Welle des Antisemitismus in Deutschland Bahn bricht. Wir können Haltung zeigen und sichtbare Zeichen dagegen setzen. Das hat uns der zurückliegende Freitag gezeigt. 

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Shalom aleichem! Salam aleikum! Pace e bene!

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Mir gefällt das gemeinsame Miteinander an unserer Schule. Lehrer und Schüler sind hier ein Team.